In einer Zeit in der jeder mit jedem verstärkt verbal und visuell vernetzt sein kann, bleibt oft der emotionale Austausch mehr und mehr auf der Strecke. Beziehungen scheitern nicht selten daran, dass Gefühle in uns eingefroren sind. Die Eine klopft an der Tür, der Andere blockiert. In der therapeutischen Arbeit verfolgen wir diese gegenwärtigen Konflikte in unsere Kindheit zurück.
Definition: Primärtherapie ist im Wesentlichen das systematische Wiedererleben von traumatischen Erlebnissen der Kindheit, bis zurück zur Geburt und vorgeburtlichen Phasen.
„Es kam sehr zaghaft, sprach zu mir undeutlich, nahm mich an der Hand und führte mich in Räume, die ich mein Leben lang gemieden hatte und die mir Angst machten. Und doch musste ich diese Räume betreten, konnte mich aber nicht mehr von ihnen abwenden, denn es waren meine Räume, die gleichen, die ich vor Jahrzehnten zu vergessen gesucht und in denen ich das Kind allein gelassen hatte.“ Alice Miller
Es ist eine und dieselbe Tür, die uns zu Schmerz und Lebensfreude führt
Wir werden mit natürlichen Bedürfnissen nach Nähe, Wärme, Geborgenheit, Ausprobieren und Entfalten der eigenen Fähigkeiten geboren. Anfangs lieben wir unsere Eltern über alles und tun auch fast alles, um ihre Liebe nicht zu verlieren. So versuchen wir den Erwartungen zu entsprechen und verleugnen nicht selten dabei unsere wahren Gefühle und Bedürfnisse. Nachdem nun der Zugang zu unseren Gefühlen unterbrochen ist, wiederholen wir unterbewusst das weiter, was wir von unseren Eltern erfahren haben. Wir werden ihnen mit den Jahren immer ähnlicher, gerade wenn wir sie vorwurfsvoll ablehnen. Alte Erlebnisse und Situationen tauchen als Wiederholungszwang im neuen Kleid wieder auf und durchdringen alle Lebensbereiche, wie z.B. Beziehung, Freundschaft, Beruf, Kreativität.
Wenn wir nun in der Primärtherapie daran gehen, unsere alten, ureigenen Bedürfnisse wiederzuentdecken, geht das häufig damit einher, uns klein, wertlos, abhängig zu fühlen. Dies geschieht, weil Bedürfnisse damals nicht befriedigt worden sind. Doch trotz Frustrationen bleiben sie in uns weiter bestehen und warten beständig, mitunter trotzig darauf, erfüllt zu werden. Indem wir alte Frustrationen als Vergangenes nochmals bewusst erleben, bringen wir uns aus dem Warten heraus und werden durch ein lebendiges Ankommen in der Gegenwart belohnt.
Durch die Therapie wird der Schmerz, den wir häufig schon im Mutterleib über die Geburt in die Kindheit hinein erleiden und der sich dann auch psychologisch und biologisch niederschlägt, regelrecht aus dem Körper ausgeschieden. Dies muss mit Vorsicht passieren, da unser damals so wichtiges Abwehrsystem, das nun den Sinn verloren hat, nur langsam durchlässig gemacht werden darf. Ansonsten würden wir von Schmerzen überschwemmt und könnten sie nicht integrieren. Im Mittelpunkt steht die klärende Arbeit mit Mutter, Vater und anderen wichtigen Bezugspersonen.
Indem wir den alten Schmerz, wie z.B. Trauer und Wut fühlen, geben wir dem verletzten inneren Kind in uns, das solange schweigen musste, seine Stimme zurück und erlauben ihm, das zu fühlen, was es damals nicht zu fühlen imstande war. Somit kann meist mit dem Weinen die Liebe wieder anfangen zu fließen.
Und gerade darauf kommt es an. Hellinger spricht hier von der Hinbewegung zu den Eltern (Partnern), genau genommen von der Vollendung der unterbrochenen Hinbewegung.
Worum geht es bei der Arbeit?
Es geht
- um unsere Beziehungen
- um unsere körperlichen Symptome
- um die Seele
Häufige Themen in der Primärtherapie sind
- Depressive Stimmungen
- Psychosomatische Symptome
- wie z.B. Kopfschmerz und Neurodermitis
- Schwere Befunde wie Krebs
- Nähe ertragen können
- Lieben können
- Erfüllte Sexualität erleben können
- Abgrenzung – „Nein“ sagen können
Zitat von Osho
Geh zurück…Allein das Licht des Bewusstseins heilt, es ist eine heilende Kraft. Alles, was du dir bewusst machen kannst, wird geheilt, und dann tut es nicht mehr weh. Ein Mensch, der zurückgeht, löst die Vergangenheit auf. Dann wirkt die Vergangenheit nicht mehr, dann hat sie ihn nicht mehr im Griff, dann ist die Vergangenheit beendet. Die Vergangenheit hat keinen Platz mehr in seinem Sein.
Und wenn die Vergangenheit keinen Platz In Deinem Sein hat, bist du offen für die Gegenwart, vorher niemals.
Anmeldung zur Primärtherapie
Hier ist ein Eingangsgespräch erforderlich in dem es darum geht, uns kennen zu lernen. Wir klären Ihr Anliegen und schauen, ob die Chemie stimmt.
Dauer ca. 1 Stunde – Kosten 40,- €
Einzelsitzungen
nach Vereinbarung. Kosten 100,- € pro Zeitstunde | Ermäßigung möglich
Intensivphase
2 Wochen lang, jeden Tag eine Sitzung – nach Vereinbarung.